Wir begrüßen den Ethikunterricht für alle!

Wir begrüßen den Ethikunterricht für alle!

Ethik soll ab der 1. Schulstufe unterrichtet werden!

„Wir begrüßen den Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums, ab dem Schuljahr 2020/21 den bisherigen Schulversuch Ethik in ein Pflichtfach umzuwandeln, d.h., den Ethikunterricht für alle Schüler einzuführen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen wollen oder können“, freut sich Wolfgang Türtscher, der Obmann der Vorarlberger ÖAAB-Lehrer und selbst Ethiklehrer, dass damit eine langjährige Forderung des ÖAAB erfüllt wird. „Der Ethikunterricht soll Schülerinnen und Schüler zu selbstständiger Reflexion im Hinblick auf Wege gelingender Lebensgestaltung befähigen, ihnen Orientierungshilfen geben und sie zu fundierten Auseinandersetzungen mit den Grundfragen des Lebens anleiten.“

Eine demokratische Gesellschaft benötigt einen Grundkonsens in wichtigen Verhaltensweisen und Lebensnormen (z.B. Menschrechte, soziale Verantwortung, Partnerschaft in Ehe und Familie, Grundrecht auf Leben, Meinungsfreiheit, Wirtschaftsethik, Umgang mit Konflikten, Arbeit als Menschenrecht, Ressourcenverbrauch und Biodiversität, etc.). Diese Grundwerte zu vermitteln ist der gesetzliche Auftrag der Schulen, eine zielgerichtete Vermittlung im Religions- und Ethikunterricht damit unabdingbar.

„In einem Punkt verlangen wir aber mehr Mut“, so Türtscher, „der Besuch des Ethikunterrichts soll ab der 1. Schulstufe, also der 1. Klasse der Volksschule, möglich sein. Eine Beschäftigung mit den Grundwerten unserer Gesellschaft muss bereits mit dem Zeitpunkt des Schuleintritts beginnen.“ (Im Gesetzesentwurf beginnt Ethik erst mit dem 9. Schuljahr.)

Seit dem Schuljahr 1997/98 gibt es den Ethikunterricht in Österreich. Die Erfahrung zeigt, dass Religions- und Ethikunterricht durchaus ihren Platz nebeneinander haben. Es war deshalb höchste Zeit, den Ethikunterricht verpflichtend für jene Jugendlichen zu verankern, die sich vom Religionsunterricht abmelden. Was sich in Schulversuchen bewährt hat, wird nun ins Regelsystem übergeführt
Die Ethiklehrer sollen berufsbegleitend in Form von Hochschullehrgängen ausgebildet werden, d.h., den Lehrenden aller Fächer wird die Möglichkeit geboten ein zusätzliches Lehramt zu erwerben. Das führt zu einer doppelten Qualitätssteigerung – im Unterricht durch den Einsatz vielseitig ausgebildeter Pädagogen und bei den Pädagogen, die sich berufsbegleitend weiterqualifizieren können. Dieses Modell hat sich bereits im Schulversuch bewährt und wird nun österreichweit umgesetzt.

Foto: mauche.at


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