Pensionssplitting: Jetzt oder nie!

Pensionssplitting: Jetzt oder nie!

Seit Jahrzehnten wird über das Thema Pensionssplitting diskutiert. Seit Jahren findet sich das Thema in Leitanträgen der „Wir Frauen Vorarlberger Volkspartei“ sowie des ÖAAB-Vorarlberg wieder. 2005 dann der erste große Schritt – die Einführung des freiwilligen Pensionssplittings. „Leider ist diese Möglichkeit eines wirksamen Schutzes vor Altersarmut immer noch zu wenig bekannt. Im Jahr 2023 stellten nur 1.348 Paaren ein Antrag. Wir bedauern dies, weil das vor allem Frauen strukturell benachteiligt“, verdeutlichen die beiden Landtagsabgeordneten Gabi Graf und Veronika Marte ihren Unmut mit der aktuellen Situation.

Umso unverständlicher wird der Status quo, wenn man sich die Antragszahlen der vergangenen Jahre genauer betrachtet: „Aus meiner Sicht ist es sehr bemerkenswert, dass fast in einem Drittel der Fälle das Splitting für den Mann eine höhere Pension zu Folge hatte“, berichtet die Geschäftsführerin von „Wir Frauen Vorarlberger Volkspartei“ Gabi Graf. Wenn die Freiwilligkeit nicht greift, so ist das automatische Pensionssplitting die einzig vernünftige Alternative“, sind Graf und Marte überzeugt und verweisen auch auf das Regierungsprogramm der Bundesregierung.

Das Modell des Pensionssplittings kann für Paare ein Weg sein, eine finanziell gleichberechtigtere Beziehung zu fördern. „Es geht um eine Art „familienpolitischer Deal“: Der eine investiert mehr Zeit für die Familie. Der andere kümmert sich ums Geldverdienen. Das Kindererziehen wird aus der Perspektive, dass man sich finanziell unterstützt, fairer. Denn von einer gerecht aufgeteilten Care-Arbeit profitiert schließlich die ganze Familie. Die Care Arbeit wird sichtbarer und das Verständnis und die Wertschätzung steigt. Zudem ändert sich für bestehende Beziehungen bis ins hohe Alter am Gesamtpensionseinkommen nichts“, erläutern Graf und Marte die Vorteile dieses partnerschaftlichen Pensionsmodells.

Daher ist es aus Sicht von Graf und Marte mehr als wünschenswert, das die Umsetzung des automatischen Pensionssplittings noch vor der nächsten Nationalratswahl beschlossen wird. „Die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Frauen ihr Leben so gestalten können, wie sie es wollen. Altersarmut ist weiblich und die Einführung des automatischen Pensionssplittings wird dazu beitragen die Einkommens- und Pensionsschere zu schließen – auch wenn dies nicht von heute auf morgen passieren wird“, so die beiden Abgeordneten abschließend.


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